Bioökonomie kann die Transformation der Ernährungssysteme voranbringen. Chancen und Herausforderungen
Jorge Sellare, Fernanda Martinelli und Jan Börner vom Zentrum für Entwicklungsforschung, ZEF der Universität Bonn präsentieren in diesem Artikel die Bedeutung von Bioökonomie-Innovationen für die Transformation der Ernährungssysteme wie sie der sog. Food Systems Summit vorgeschlagen hat.
Die Autoren formulieren Empfehlungen und stellen fest, wo noch Wissenslücken bestehen.Vier Innovationen werden dabei besonders in den Blick genommen: Bio-Inputs für die landwirtschaftliche Erzeugung, bio-fortifizierte Kulturen, pflanzenbasierter Fleischersatz und Biotreibstoffe.
Die Anwendung von Bioökonomie-Innovationen hinkt dem Potenzial zur Transformation der Ernährungssysteme hinterher. Um diese Entwicklung in großem Stil zu beschleunigen, schlagen die Autoren drei Handlungspakete vor: (1.) kohärente regulatorische und Rahmenbedingungen, um Investitionen anzuregen, den Zugang zu diesen Technologien zu erleichtern und ihre Kosten zu vermindern. (2.) Aufbau einer robusteren Struktur der wissenschaftlichen Forschung über den Impakt dieser Technologien in der Praxis, um die öffentliche Unterstützung für diese Ansätze zu unterstützen. Und schließlich (3.) erfordert der erwünschte Wandel der Konsumgewohnheiten vermutlich Politik-Instrumente wie beispielsweise die Einführung von Konsumsteuern auf bestimmte Lebensmittel.
In ihren Schlußfolgerungen warnen die Autoren, dass technologische Innovationen selten neutral sind und bestehende Ungleichheiten noch verstärken können, wenn vulnerable Gruppen keinen Zugang zu diesen Innovationen bekommen oder auch sonst keinen Nutzen aus ihnen ziehen können.