Die Rückverfolgbarkeit in den Soja- und Rindfleischketten in Brasilien zur Debatte
Brasilien ist einer der größten Produzenten und Exporteure von Soja und Rindfleisch weltweit, Sektoren, die einen bedeutenden Anteil am nationalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) ausmachen. Verbraucher im Allgemeinen und Europäer im Besonderen stellen zunehmend höhere Anforderungen an die Qualität und die Umweltverträglichkeit dieser Produkte.
Angetrieben durch Umweltbedenken und den Druck von Verbrauchern und Regierungen wächst weltweit die Nachfrage nach mehr Transparenz hinsichtlich der Herkunft von Produkten. Die Rückverfolgbarkeit der Produktionsprozesse von Soja und Rindfleisch könnte daher die brasilianischen Exporte stärken.
In diesem Zusammenhang hat der Agrarpolitische Dialog Brasilien-Deutschland (APD) Aécio Flores, einen der führenden brasilianischen Experten auf diesem Gebiet, gebeten, den vorliegenden Artikel zu verfassen, um die brasilianischen Initiativen für Rückverfolgbarkeitssysteme in der Soja- und Rindfleischkette vorzustellen und zu analysieren.
Ende 2025 tritt die Europäische Entwaldungsverordnung (EUDR) in Kraft, die die Überwachung der Produktion unerlässlich macht, um die erforderliche sozio-ökologische Konformität der Exporte in EU-Länder sicherzustellen. Die brasilianische Regierung, Unternehmen, Universitäten, Unternehmensverbände und Einrichtungen des Tertiären Sektors sind bestrebt, die Anforderungen der EUDR fristgerecht zu erfüllen.
Die Rückverfolgbarkeit ist ein strategisches Instrument, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten sowie die Nachhaltigkeit und das Image der brasilianischen Agrarwirtschaft zu stärken. Ihre Umsetzung erfordert jedoch die Überwindung operativer Herausforderungen, politische Koordination, eine effiziente Kontrolle und eine spezifische Rechtsgrundlage, die in der Studie diskutiert und vorgestellt werden.
Der APD erweitert seinen Beitrag zur Reflexion und Debatte über eine wettbewerbsfähige, nachhaltige und entwaldungsfreie Landwirtschaft.
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