ÜBER UNS
Der Agrarpolitische Dialog (APD) zwischen Deutschland und Brasilien ist ein Instrument des bi-nationalen fachlichen und fachpolitischen Austausches von Erfahrungen, Sichtweisen und Policies im Kontext der Transformation hin zu resilienten, nachhaltigen Ernährungssystemen. Unser gemeinsames Ziel ist: zur Verwirklichung des Rechts auf Nahrung, zu Klimaschutz und zu einer nachhaltigen, wettbewerbsfähigen Agrar- und Ernährungswirtschaft beizutragen, die Ernährungssicherheit und Beschäftigungsperspektiven schafft. Sowohl Brasilien als auch Deutschland verfügen über einen starken und in globalen Lieferketten eingebundenen Agrarsektor, vielfältige Landwirtschaftsstrukturen, eine aktive Zivilgesellschaft und hohe wissenschaftliche Expertise. Die relevanten Akteure beider Länder sind an der Vertiefung eines offenen und sachlichen Dialogs interessiert, weil die Herausforderungen an Nachhaltigkeit und Klimaschutz in der internationalen Agrarwirtschaft zunehmend als global verstanden werden und nur in Kooperation und in gegenseitigem Verständnis gemeistert werden können.
Leadership im Dialog
Jeder Dialog, auch der Agrarpolitische Dialog zwischen Deutschland und Brasilien lebt davon, dass Führungskräfte Standpunkte vertreten und anderen Standpunkten zuhören.
In dieser Sektion „Leadership im Dialog“ wollen wir hochrangigen Führungskräften das Wort geben zu relevanten und aktuellen Themen.
Hier fragen wir: „Welche sind die Erwartungen in Bezug auf Agrarpolitik und Umwelt in Brasilien im Jahr 2023?“.
Viel Spaß bei der Lektüre.
Heiko Thoms - Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Brasilien
Lisandro Inakake - Leiter für landwirtschaftliche Lieferketten bei Imaflora.
Brasilien gehört zu den führenden Rindfleisch- und Lederproduzenten und Exporteuren, kämpft aber immer noch gegen Abholzung im Amazonasgebiet
Jaana K. Kleinschmit von Lengefeld Präsidentin der Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e. V.
Rachel Biderman ist nationale Führungskraft in der “Coalizão Brasil
Jan Börner ist Professor für Ökonomie der nachhaltigen Landnutzung und Bioökonomie in der Universität Bonn.
Global uncertainty and new leadership: Implications for agriculture and conservation in Brazil
Roberto Maldonado - Diplom-Forstwirt und Südamerika-Referent beim WWF Deutschland
Rodrigo Bellezoni (links) ist Spezialist für Klima-, Agrar- und Umweltpolitik im Territorial Intelligence Center (CIT), Brasilien.
Raoni Rajão (rechts) ist Mitglied der Brasilianischen Akademie der Wissenschaften und Dozent an der Universidade Federal de Minas Gerais (UFMG).
Was erwarten Sie für die Umwelt- und Agraragenda in Brasilien im nächsten Jahr?
Luiz Carlos Corrêa Carvalho, Präsident des Brasilianischen Verbandes der Agrar- und Ernährungswirtschaft, ABAG
VERANSTALTUNGEN
Übersicht über die Veranstaltungen des APD und seiner Partner zu agrar- und agrarumweltpolitischen Fragestellungen in Deutschland und Brasilien.
European Green Deal – Impacts on Agriculture. In Europe and in Brazil
Landwirtschaft und Kohlenstoffmärkte in Deutschland und Brasilien
Crisis and Challenges in Global Food Systems
Nachhaltigkeitskriterien in der Agrarfinanzierung
Bio-Inputs for Sustainable Agriculture
Carbon Farming & Carbon Markets
VERÖFFENTLICHUNGEN
Die Europäische Entwaldungsverordnung, EUDR
Einschätzungen brasilianischer Akteure
Die Europäische Entwaldungsverordnung (EUDR) ist nach langer und sehr aktiver zivilgesellschaftlicher Beteiligung in Kraft getreten. Das Verbot des Imports von landwirtschaftlichen Produkten, die mit Entwaldung in Verbindung stehen, gilt ab Ende 2024. Ohne Deklaration der Entwaldungsfreiheit und ohne Geolokalisation können eine Reihe von Agrarprodukten nicht mehr in die EU importiert werden. Die EUDR gilt weltweit. […]
Bio-Landbau und Bio-Markt in Deutschland
Der Bio-Landbau und der Bio-Markt in Deutschland sind in den vergangenen 20 Jahren rasant gewachsen. Seit dem Jahr 2000 hat sich die Bio-Fläche mehr als verdreifacht, der Einzelhandelsumsatz mehr als versiebenfacht. Der Bio-Anteil an der Fläche betrug 2022 11 %, der Einzelhandelsumsatz erreichte im Corona-Boom-Jahr 2021 mit 7 % seinen höchsten Anteil. Bei den Verkaufserlösen […]
Animal Traceability in Brazil
Inputs for establishing a nationwide system to ensure deforestation-free cattle production in Brazil
The purpose of this technical report is to present a brief overview of the current situation with animal traceability in Brazil, highlighting its main challenges and opportunities, and to propose a series of measures to be implemented mainly by the government. The goal with this report is to establish a minimum legal framework for domestic […]
Green Deal
Auswirkungen auf den Agrarsektor in der EU – und in Brasilien
Der Green Deal der EU ist ein ambitionierter Ansatz für eine Dekarbonisierung und nachhaltige Produktionsweise der gesamten europäischen Ökonomie im 21. Jahrhundert. Dies ist eine strategische Neu-Orientierung, mit der Europa auch eine technologische Revolution anstrebt. Politisch ist der Green Deal eine Strategie, die den Anspruch erhebt, Zukunft mitzugestalten und nicht nur zu erleiden. Konkret schlägt […]
Zahlung für Umweltleistungen in Brasilien – Empfehlungen für 2023
Unzählige Akteure aus der Regierung, der Zivilgesellschaft, der Wissenschaft und dem Privatsektor hatten sich an diesem Prozess beteiligt. Im Januar 2021 dann wurde das Gesetz 14.119 verabschiedet. Es formuliert die „Nationale Politik für die Zahlung von Umweltleistungen“, ein riesiger Schritt für die agrar- und umweltpolitischen Agenda Brasiliens. In diesem Artikel zur Zahlung von Umweltleistungen präsentieren […]
Der Kampf um „das Grüne“ in Zeiten des Kohlenstoffmarktes
Der vorliegende Essay von Daniel Vargas von der Stiftung Getulio Vargas in São Paulo führt uns literarisch durch die wissenschaftlichen, juristischen, ökonomischen und zweifellos auch politischen Aspekte und Kontroversen über die Funktionsweise der Kohlenstoffmärkte. Er hinterfragt aus der Sicht der großen Potenziale der brasilianischen Landwirtschaft die Maßeinheiten und Regeln, die in den gemäßigten Klimazonen formuliert […]
Agrarpolitik für eine gesunde, nachhaltige und inklusive Ernährung
Brasilien formuliert eine eigenständige Agrarpolitik spätestens seit den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts, als Getulio Vargas das Dekret 29.803 von 1951 herausgab. Damals schon betonten die Gesetzgeber die ganze Breite der Zielstellungen der agrarpolitischen Entwicklung: die Stärkung landwirtschaftlichen Produktion und Produktivität, Stabilität der Versorgung, der Märkte und der Preise, die ein ausreichendes Einkommen für die […]
Soy expansion and emergent challenges for the sustainability governance between Europe and Brazil
Der vorliegende englischsprachige Beitrag von Camila Dias de Sá vom Think Tank INSPER Agro Global, Claudia Cheron König, Fundação José Luiz Egydio Setúbal sowie Niels Søndergaard, von der Universität von Brasília, zeigt den Stand der aktuellen wissenschaftlichen Debatte in Brasilien zur Produktion und Expansion der Soja und Initiativen, die den Marktakteuren eine höhere Verantwortung für […]
AKTEURE
Der Verband der Brasilianischen Agrar- und Ernährungswirtschaft (ABAG) repräsentiert den brasilianischen Agrar- und Ernährungssektor, inkl. die vor- und nachgelagerten Sektoren. In seinen Kongressen, Publikationen und Positionierungen nimmt die ABAG neben den nationalen Fragestellungen und Herausforderungen auch den internationalen Markt, die internationale Umwelt- und Klima-Agenda sowie die gesamte globale Wertschöpfungskette in den Blick.
Brasilianische Zentralbank
Das Institut für Umweltforschung im Amazonas (IPAM) ist eine wissenschaftliche und nichtstaatliche Organisation. Ihr Ziel ist die Förderung von Wissenschaft, Bildung und Innovation für eine ökologisch gesunde, wirtschaftlich florierende und sozial gerechte Ökonomie im Amazonas.
Embrapa entwickelt Technologien für die brasilianische Landwirtschaft, die die Produktionskosten senken, die Nahrungsmittelproduktion erhöhen und die natürlichen Ressourcen schonen. EMBRAPA ist weltweit eine Referenz für wirkungsvolle und anwendungsorientierte Agrarforschung.
Die Stiftung Dom Cabral (FDC) verbindet Theorie und Praxis sowie akademische Ausbildung mit unternehmerischer Erfahrung.
Im Verständnis der FDC ist Nachhaltigkeit ein Querschnittsthema in allen ihren Projekten und Ansätzen. Seit über 40 Jahren schult die FDC Fach- und Führungskräfte aus Unternehmen, Organisationen und der öffentlichen Verwaltung in verschiedenen Bereichen und Sektoren.
Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) ist der Spitzenverband landwirtschaftlicher Erzeuger, Verarbeiter und Händler ökologischer Lebensmittel in Deutschland.
Ziel des BÖLW ist, dass die ökologischen, ökonomischen und sozialen Leistungen der Ökologischen Lebensmittelwirtschaft in Politik und Gesellschaft angemessen wahrgenommen werden.
Der Verband der Brasilianischen Industrie für Pflanzenöle (ABIOVE) vertritt 15 Unternehmen, die Kleie, pflanzliche Öle und Biodiesel herstellen, arbeitet bei der Umsetzung der Sektor Politik mit, fördert Nachhaltigkeitsprogramme und erstellt Statistiken, die in Sektor Studien verwendet werden. Sie ist einer der Vorreiter für eine nachhaltige Sojaproduktion.
Allianz von über 300 Organisationen und Verbänden aus der Agrarwirtschaft, Privatunternehmen, Privatbanken, Wissenschaftsinstituten und Umwelt-NGOs. Themen der Coalizão Brasil sind Nachhaltigkeit, Kampf gegen die Abholzung, Klimagerechtigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Agrar- und Ernährungswirtschaft Brasiliens.
Die Universität Hohenheim verfügt über spezialisierte Forschungszentren auf dem Gebiet der Bioökonomie und der Agrarforschung
Agroanalysis der Fundação Getulio Vargas ist eines der bedeutendsten und meinungsbildenden Zeitschriften des brasilianischen Agrar- und Ernährungssektors. Es liefert relevante wissenschaftsnahe Informationen, Analysen und Einschätzungen für die Agrarwirtschaft und ihre vor- und nachgelagerten Sektoren. In den monatlichen Ausgaben findet der Leser u. a. Artikel zu den Themen Umwelt, Wissenschaft und Technologie, internationaler Agrarmärkte, Gesetzgebung, Forschung und Entwicklung, Unternehmen, Wertschöpfungsketten und aktuelle Konjunkturdaten.
SEBRAE ist ein nationales halböffentliches Förderinstitut für Klein- und mittlere Unternehmen, das in allen Bundesstaaten Brasiliens tätig ist. Das SEBRAE-Nachhaltigkeitszentrum (CSS) ist innerhalb von SEBRAE die nationale Referenzeinheit für die Verbreitung von Wissen und Praktiken im Bereich der Nachhaltigkeit, um den Paradigmenwechsel des 21. Jahrhunderts für den Bewusstseins- und Wertewandel von Bürgern, Unternehmen, Markt, Gesellschaft und Regierungen zu fördern.
Das Institut für Management und Zertifizierung für Landwirtschaft und Forsten (Imaflora) setzt sich für den Schutz und die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen ein. Imaflora strebt die soziale Integration benachteiligter Bevölkerungsgruppen ebenso an wie die Minderung der Treibhausgase. Imaflora unterstützt die Formulierung und Implementierung von angemessenen Sektorpolitiken zur Stärkung nachhaltiger Entwicklungsmodelle.
Das „Institut Brasil Orgânico“ repräsentiert den Sektor der ökologischen Landwirtschaft in Brasilien.
Seine Aufgabe ist es, die verschiedenen Akteure und Segmente der ökologischen Lebensmittelwirtschaft zu integrieren, um die Produktion, das Angebot und die Vermarktung von Öko-Produkten zu erhöhen und damit den Zugang für die Konsumenten zu erweitern. Gleichzeitig soll die Qualität der Lebensmittel für die Verbraucher gewährleistet werden.
Die renommierte Fundação Getúlio Vargas hat in São Paulo einen ihrer vielen Ableger, der sich auf den Agrar- und Ernährungssektor spezialisiert hat. Die FGV Agro ist ein Kompetenzzentrum, das gegründet wurde, um durch Innovation zur Entwicklung und Nachhaltigkeit der brasilianischen Agrarwirtschaft beizutragen.
Die Landwirtschaftliche Rentenbank (kurz: Rentenbank) mit Sitz in Frankfurt am Main ist die deutsche Förderbank für die Agrarwirtschaft und den ländlichen Raum.
Das Deutsches Wissenschafts- und Innovationshaus (DWIH) São Paulo ist das gemeinsame Auftreten der deutschen Wissenschaft und Innovation in Brasilien. Es schafft Synergie-Effekte zwischen den deutschen Institutionen und unterstützt die Ausweitung ihrer Aktivitäten in Brasilien im Dienste der wissenschaftlichen Zusammenarbeit.
Bayer ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Kernkompetenzen, unter anderen, im Agrarsektor.
Das World Resources Institute, WRI ist ein Forschungsinstitut das sich für ein nachhaltiges Entwicklungsmodell einsetzt. WRI Brasil zielt darauf ab, große Ideen in konkrete Aktion umzuwandeln, um den Schutz der Umwelt, wirtschaftliches Vorankommen und die soziale Wohlfahrt gleichermaßen voranzubringen. WRI Brasil formuliert seine Positionen und sein Handeln auf der Grundlage solider wissenschaftlicher und empirischer Studien für nachhaltige Lösungen für das Klima, für die Wälder und für die Städte.
Der Malunga Markt ist ein Netzwerk von Menschen, das versucht, eine große Vielfalt und hohe Qualität von Ökoprodukten anzubieten. Dieses Netzwerk arbeitet daran, das Bewusstsein für gesunde Ernährung zu schärfen und die gemeinschaftlichen Bande zu stärken. Das Netzwerk ist davon überzeugt, dass man sich um seine Gesundheit und den Planeten kümmern muss, um glücklich zu sein, und zwar mit dem wertvollsten Werkzeug: gesund Lebensmittel.
Zentrum für die globale Agrar- und Ernährungswirtschaft (Forschung und Lehre). Es ist ein Zentrum für Management und Public Policies, das Tendenzen der globalen Agrarwirtschaft und die Einbindung des Brasilianischen Agrar- und Ernährungssektor analysiert.
Die vor mehr als 200 Jahren gegründete Universität Bonn betreibt multidisziplinäre Forschung auf dem Gebiet der Innovation und Technologie, um eine nachhaltige Zukunft zu fördern.
Das Deutsche Biomasseforschungszentrum ist eine Einrichtung für angewandte Forschung Deutschlands. Seine Forschungsaufgabe ist die „effiziente Etablierung von Biomasse als wertvolle Ressource für eine nachhaltige Energiebereitstellung im Rahmen angewandter Forschung umfassend zu unterstützen sowie theoretisch und praktisch voranzutreiben“.
Die Fraunhofer-Gesellschaft ist eine deutsche wirtschaftsnahe Forschungsorganisation mit 72 über ganz Deutschland verteilte Instituten, die sich jeweils auf ein spezifisches Gebiet der angewandten Wissenschaft konzentrieren. In Brasilien fungiert die Fraunhofer-Gesellschaft als Schnittstelle zu nationalen oder lokalen Forschungseinrichtungen, Universitäten und Unternehmen und verbindet diese mit Fraunhofer-Instituten in Deutschland und seinem Netzwerk von Industriepartnern.
Der Deutsche Raiffeisenverband, DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene gegenüber Politik, Administration, Wirtschaftspartnern und Öffentlichkeit. Ziel ist die praxisgerechte Gestaltung der wirtschafts- und agrarpolitischen Rahmenbedingungen.
Gemeinnützige brasilianische Nichtregierungsorganisation, mit mehr als 25 Jahre Erfahrung im sozio-ökologischen Bereich. Setzt sich ein für nachhaltige Initiativen der Bodennutzung und für das Ende jeglicher Entwaldung. Fokus liegt auf dem tropischen Regenwald des Amazonas.