Die Wasserlinse im brasilianischen Sertão
Eine nachhaltige pflanzenbasierte Eiweißquelle
Die Initiative Wasserlinse war ein Pilotprojekt des bilateralen Kooperationsprogramms und entspricht seinem institutionellen Auftrag, den sozialen, ökologischen und ökonomischen Wandel in globalen Ernährungssystemen zu fördern.
Das Projekt Wasserlinse wurde im Jahr 2023 erstmals über mehrere Monate gemeinsam mit brasilianischen Partnern, insbesondere mit Kleinbauern, im Sertão von Pernambuco, in der Gemeinde Mirandiba entwickelt und umgesetzt. Dabei förderte diese Initiative die Einführung der Produktion von pflanzlichem Eiweiß aus Wasserlinsen in kleinen Teichen. Ziel war, Fischteiche für Kleinbauern anzulegen und die Wasserlinse als klimafreundliche Proteinquelle für Tierfutter einzuführen. In anderen Ländern werden bereits Milchkühe, Jungrinder, Schweine, Schafe, Kaninchen, Mäuse, Enten, Hühner sowie Zuchtfische (bis zu 70 %) mit Wasserlinsen gefüttert.
Innovationen und neue landwirtschaftliche Praktiken konnten aufgrund der Fachberatung und wissenschaftlichen Unterstützung im Rahmen verschiedener Partnerschaften, z.B. mit dem Agronomischen Institut von Pernambuco (IPA), der Gemeindeverwaltung von Mirandiba, der Bundesuniversität von Pernambuco (Akademische Einheit Serra Talhada) und der Kooperation mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena in Deutschland eingeführt werden.
Die Wasserlinse kann zwar auch als Lebensmittel für Menschen dienen, speziell aber strategisch als Tierfutter in der lokalen Wertschöpfungskette eingesetzt werden. Es sollten weitere Forschungen und Entwicklungsarbeiten durchgeführt werden, um die Produktion der Pflanze an die physiologischen und klimatischen Bedingungen vor Ort anzupassen, denn die Wasserlinse hat das Potenzial, positive Einkommenswirkungen in den kleinbäuerlichen Betrieben im Sertão zu erzielen.
Aus ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Sicht ist die Wasserlinse eine hochwertige Eiweißquelle, die sich nachweislich für eine nachhaltige, klimafreundliche Tierernährung eignet. Das Pilotprojekt in Mirandiba hat bereits bewiesen, dass die Wasserlinse eine wirtschaftlich tragfähige Alternative ist.