Soy expansion and emergent challenges for the sustainability governance between Europe and Brazil
Der vorliegende englischsprachige Beitrag von Camila Dias de Sá vom Think Tank INSPER Agro Global, Claudia Cheron König, Fundação José Luiz Egydio Setúbal sowie Niels Søndergaard, von der Universität von Brasília, zeigt den Stand der aktuellen wissenschaftlichen Debatte in Brasilien zur Produktion und Expansion der Soja und Initiativen, die den Marktakteuren eine höhere Verantwortung für soziale und Umweltfragen überträgt.
Die Autoren zeigen mit aktuellen Daten und tiefer Sachkenntnis die Expansion der Soja in Brasilien, ihre Exportwege im Zeitablauf und diskutieren eingehend die Abholzung insbesondere des Savannenwaldes „Cerrado“. Sie gehen auf unterschiedliche Initiativen ein, um die mit der Soja verbundenen Entwaldung zu stoppen. Dazu gehören Initiativen des Privatsektors und von NGOs, besonders aber auch die Lieferkettengesetze in Europa und die EU-Entwaldungsverordnung. Sie diskutieren praktische, politische und Gerechtigkeitsfragen, die mit diesen legislativen und exekutiven Ansätzen verbunden sind, darunter auch die Frage, ob und wie groß ihr Einfluß auf die Verminderung der Entwaldung insbesondere im Cerrado sein kann.
Aufgrund der globalen Nachfrage wird Soja in Brasilien auch in Zukunft expandieren. Die Umweltpolitik Brasiliens hatte in den vergangenen Jahren klare Signale gesetzt für eine extensive Ausdehnung und damit für eine ungebremste (und meist illegale) Entwaldung. Für die Zukunft darf man mit einer rigorosen Umsetzung der brasilianischen Wald- und Umweltgesetzgebung und damit einer eindeutigen Trendwende erwarten. Die europäischen Initiativen der Nachhaltigkeits-Governance zwischen Europa und Brasilien zwingen die Akteure in der Lieferkette zu erheblichen Anpassungen, deren Kosten noch nicht wirklich absehbar sind. Aber die Zeiten der ungebremsten Abholzung in Brasilien sind vorbei.