Förderung von Klimaschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft in einer Welt im Umbruch – Eine Perspektive aus Brasilien vor der COP30

Mit dem näher rückenden COP30-Gipfel in Belém treten mehrere bedeutende Herausforderungen zutage. Dazu gehören die Schwächung des Multilateralismus, der Rückzug der Vereinigten Staaten aus der Klimaführungsrolle und das nachlassende Engagement vieler Industrieländer – nur wenige haben aktualisierte national festgelegte Beiträge (NDCs) fristgerecht vor der Konferenz eingereicht.
Im spezifischen Kontext der Landwirtschaft wird die brasilianische COP30-Präsidentschaft in dieser turbulenten Landschaft navigieren müssen, um sicherzustellen, dass frühere Zusagen in konkrete Maßnahmen für nachhaltige Entwicklung und Dekarbonisierung umgesetzt werden. Der Erfolg hängt entscheidend davon ab, Klimafinanzierung für Anpassung und Minderung in Entwicklungsländern freizusetzen – eine Voraussetzung dafür, dass diese Länder ihre Klimaziele erhöhen können.
Vor diesem Hintergrund untersucht dieses Policy Paper die Aussichten für die COP30 und beleuchtet die besonderen Herausforderungen und Chancen für Brasilien, die Agenda für nachhaltige Landwirtschaft voranzutreiben. Basierend auf Experteninterviews und der Analyse sekundärer Quellen argumentiert der Autor, dass die jüngsten globalen politischen Veränderungen eine komplexe Ausgangslage für die COP30 geschaffen haben – aber auch Möglichkeiten eröffnen, zentrale Initiativen voranzutreiben, sofern die Beteiligten entschlossen handeln und den Moment nutzen.
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Weniger als sechs Monate bevor die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) in Kraft tritt, welche 2025 die Einfuhr von Agrarprodukten, die mit der Entwaldung in Zusammenhang stehen, verbietet, gibt es noch eine Reihe von Unsicherheiten.
Die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) zielt darauf ab, die nachteiligen Auswirkungen von EU-Importen auf die globalen Wälder, den Klimawandel und die biologische Vielfalt ab dem 31. Dezember 2024 zu verringern. Sie schreibt eine Sorgfaltsprüfung für Produkte vor, die waldgefährdete Rohstoffe wie Rindfleisch, Kakao, Kaffee, Ölpalmen, Kautschuk, Soja und Holz enthalten, um sicherzustellen, dass sie nicht von kürzlich abgeholzten Flächen stammen.
Die Landwirtschaft spielt eine zentrale Rolle bei der Förderung von Maßnahmen, die zur Verringerung und Beseitigung von Treibhausgasemissionen (Mitigation) und zur Anpassung an den Klimawandel führen, mit dem Ziel, die globale Ernährungssicherheit zu gewährleisten und zu den Klimazielen des Pariser Abkommens beizutragen.
Dieser Artikel beschreibt die Umsetzung von unternehmerischen Sorgfaltspflichtinitiativen in der Europäische Union (EU) und bezieht dabei auch aktuelle wissenschaftliche und politische Diskussionen ein.
Dieses Jahr, am 30. Dezember, tritt die Europäische Entwaldungsverordnung (EUDR) in Kraft. Ziel dieser Verordnung ist die Sicherstellung entwaldungsfreier Lieferketten für landwirtschaftliche Produkte, die sich in der Vergangenheit als starke Treiber der globalen Entwaldung erwiesen haben. Im Einzelnen erstreckt sich die Regulierung auf die Bereiche Soja, Palmöl, Gummi, Kakao, Kaffee, Rinderzucht und Holzgewinnung. Unmittelbar betroffen von der EUDR sind Unternehmen mit Sitz in der Europäischen Union (EU), wenn sie eines der genannten Produkte in den Verkehr des EU-Binnenmarktes bringen. Im Kern verpflichtet die EUDR diese „Inverkehrbringer“ dazu, ihre Transaktionen im Vorfeld zu registrieren sowie eine umfangreiche Sorgfaltspflichterklärung abzugeben. Zentraler Bestandteil der Sorgfaltspflichten sind Angaben zum genauen Produktionsort der in den Markt gebrachten landwirtschaftlichen Erzeugnisse basierend auf satellitengestützten Geolokationsdaten.
The 2022 Deforestation Regulation of the European Union marks a significant stride in combating deforestation within commodity supply chains. Nevertheless, the compliance requirements for traceability and transparency have left many policy makers and corporations in producer and importer countries in confusion. In the context of Brazil, two key exported commodities affected by this legislation are soy and cattle products, of which a substantial part reaches the borders of the EU.
