Green Deal
Auswirkungen auf den Agrarsektor in der EU – und in Brasilien
Der Green Deal der EU ist ein ambitionierter Ansatz für eine Dekarbonisierung und nachhaltige Produktionsweise der gesamten europäischen Ökonomie im 21. Jahrhundert. Dies ist eine strategische Neu-Orientierung, mit der Europa auch eine technologische Revolution anstrebt. Politisch ist der Green Deal eine Strategie, die den Anspruch erhebt, Zukunft mitzugestalten und nicht nur zu erleiden.
Konkret schlägt die Europäische Kommission mit der „Farm to Fork“-Strategie (F2F) eine Umsetzung des Green Deals in der EU-Landwirtschaft vor. Diese beinhaltet agrarumweltpolitische Zielsetzungen, die weitgehende Veränderungen in der Art, wie Landwirtschaft in der EU betrieben wird und wie und welche Nahrungsmittel konsumiert werden, implizieren.
Aber was bedeutet dies nun für die (Handels-) Partner der Europäischen Union und speziell was bedeutet dies für den Agrarsektor und die Umwelt in Brasilien?
Professor der Agrarpolitik an der Universität Kiel, Dr. Christian Henning, und seine Ko-Autoren Dr. Michael Grunenberg und Frau Lea Panknin haben in unterschiedlichen Szenarien die Auswirkungen auf Brasilien modelliert und berechnet. Die vorliegende Publikation präsentiert und diskutiert hier die Ergebnisse.
Autoren
Christian Henning
Michael Grunenberg


Unzählige Akteure aus der Regierung, der Zivilgesellschaft, der Wissenschaft und dem Privatsektor hatten sich an diesem Prozess beteiligt. Im Januar 2021 dann wurde das Gesetz 14.119 verabschiedet. Es formuliert die „Nationale Politik für die Zahlung von Umweltleistungen“, ein riesiger Schritt für die agrar- und umweltpolitischen Agenda Brasiliens.
Der vorliegende Essay von Daniel Vargas von der Stiftung Getulio Vargas in São Paulo führt uns literarisch durch die wissenschaftlichen, juristischen, ökonomischen und zweifellos auch politischen Aspekte und Kontroversen über die Funktionsweise der Kohlenstoffmärkte. Er hinterfragt aus der Sicht der großen Potenziale der brasilianischen Landwirtschaft die Maßeinheiten und Regeln, die in den gemäßigten Klimazonen formuliert werden und das Potenzial der Kohlenstoffbindung der tropischen Böden zu unterschätzen scheinen.
Brasilien formuliert eine eigenständige Agrarpolitik spätestens seit den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts, als Getulio Vargas das Dekret 29.803 von 1951 herausgab. Damals schon betonten die Gesetzgeber die ganze Breite der Zielstellungen der agrarpolitischen Entwicklung: die Stärkung landwirtschaftlichen Produktion und Produktivität, Stabilität der Versorgung, der Märkte und der Preise, die ein ausreichendes Einkommen für die Erzeuger, aber auch bezahlbare Lebensmittel für die Konsumenten garantieren sollten. Bis heute eine aktuelle Agenda!
Der vorliegende englischsprachige Beitrag von Camila Dias de Sá vom Think Tank INSPER Agro Global, Claudia Cheron König, Fundação José Luiz Egydio Setúbal sowie Niels Søndergaard, von der Universität von Brasília, zeigt den Stand der aktuellen wissenschaftlichen Debatte in Brasilien zur Produktion und Expansion der Soja und Initiativen, die den Marktakteuren eine höhere Verantwortung für soziale und Umweltfragen überträgt.
Bio-inputs for agricultural production, such as those based on microbiome or microorganism, are often portrayed as promising technologies to reduce our reliance on fossil-based inputs and increase productivity while contributing to environmental sustainability (e.g. increased soil carbon sequestration, soil restoration, and reduced methane emissions from ruminants).
Der vorliegende englischsprachige Beitrag von Camila Dias de Sá und Claudia Cheron König, und Niels Søndergaard zeigt den aktuellen wissenschaftlichen Diskussionsstand zum Thema Carbon Farming und Carbon Markets.
Der vorliegende Text von Urs Moesenfechtel und Sebastian Elze ist das Ergebnis der Zusammenarbeit des Agrarpolitischen Dialogs Brasilien Deutschland mit dem Deutschen Biomassenforschungszentrum, DBFZ.
In Deutschland ist das Verständnis weit verbreitet, dass ein verminderter Fleischverzehr nötig ist, um nachhaltiger zu konsumieren, sich klimafreundlicher zu ernähren, das Tierwohl zu fördern und die Artenvielfalt zu erhalten.
Der vorliegende Text von Klaus Hollenberg, der Rentenbank, liefert Zahlen, Daten, Fakten und anschauliche Grafiken über das Bankensystem und die Finanzierungsstrukturen in der deutschen Landwirtschaft, aber auch die Rolle der Förderbanken und der agrarpolitischen Förderinstrumente der Europäischen Union, des Bundes und der Länder.